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Trepp-ab

■ Generalstaatsanwalt Treppe - Absteiger der Woche

Daß er einmal von einer rot-grünen Regierungskoalition ins Aus befördert werden könnte, hat sich Hans-Wolfgang Treppe nicht träumen lassen, als er am 3. Mai 1976 vom Abgeordnetenhaus zum Generalstaatsanwalt beim Landgericht gewählt wurde. Damals waren die Sozis zusammen mit der FDP unter Justizsenator Hermann Oxfort (FDP) am Ruder.

Die Wahl des neuen Generalstaatsanwalts, der zuvor Senatsrat in der Justizverwaltung war, erfolgte auch mit den Stimmen der CDU. Daß Treppe Anfang der 70er Jahre aus der CDU ausgetreten war, weil ihm die Haltung der Partei zu den Ostverträgen nicht paßte, sahen ihm die Konservativen nach. 14 Jahre Dienstzeit gingen ins Land, ohne daß der Name Treppe in der Öffentlichkeit viel Erwähnung fand. Der begeisterte Skatspieler, der auch gerne den Tennisschläger schwingt, galt bei seinen Untergebenen als angenehmer, umgänglicher und fürsorglicher Chef. Seine Bosse wie Justizsenator Rupert Scholz fanden ihn zu weich und zu lasch. Scholz versuchte sogar, ihn auf einen anderen Posten abzuschieben. Rechtsanwälte haben mit ihm vor allem die Erfahrung gemacht, daß er jede Sauerei in der Behörde deckte. Routiniert federte er die Dienstaufsichtsbeschwerden ab, die gegen die Dezernenten erhoben wurden, statt bei diesen für rechtsstaatliche Disziplin zu sorgen.

Treppe galt schon länger als amtsmüde und drohte schon mehrfach mit Rücktritt, wenn ihm eine Anweisung von oben nicht paßte. Gelang es ihm bislang immer noch, rechtzeitig den Rückzieher zu machen, wagte er sich diesmal zu weit vor. Er muß gehen, weil er sich darauf festgelegt hat, daß die P -Abteilung nur über seine Leiche aufgelöst werden kann. Ein konfliktscheuer Bürokrat verschafft sich so einen guten Abgang ins Frührentner-Dasein.

Plutonia Plarre

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