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Neuer NDPD-Chef

■ NDPD rechnet sich mit neuem Programm gute Chancen aus

Berlin (dpa/taz) - Die Delegierten des 14. Parteitages der nationaldemokratischen Partei der DDR (NDPD) haben am Sonntag Wolfgang Gläser zum neuen Parteivorsitzenden gewählt. Auf dem ersten Parteitag der nationaldemokratischen Partei seit der Wende in der DDR, verabschiedeten die über 800 Delegierten ein neues Parteistatut und ein Wahlprorgramm für die Volkskammerwahlen am 6.Mai. Die NDPD hatte ihren Parteitag unter das Motto „für die Zukunft der deutschen Nation“ gestellt und als Ziel die „Vereinigung beider deutschen Staaten in den heutigen Grenzen, in einem sich vereinigenden Europa“ aufgestellt. Weiterer Programmpunkt ist eine radikale Wirtschaftsreform in der DDR.

Der bisherige Parteivorsitzende Günter Hartmann, der schon zu Beginn des Parteitages eine Wiederkandidatur abgelehnt hatte, erteilte in seinem Rechenschaftsbericht einer Koalition mit der SED-PDS nach den Wahlen eine klare Absage und gestand die Mitschuld seiner Partei an der politischen und wirtschaftlichen Krise der DDR ein. Hartmann, der erst vor wenigen Monaten den Parteivorsitz übernommen hatte, hatte als seinen Nachfolger den jetzigen stellvertretenden Vorsitzenden Uwe Laßen favorisiert. Vielen Parteimitgliedern sei, so Hartmann, „eine Erneuerung des politischen Profils der Partei nur glaubhaft mit einer personellen Veränderung an der Spitze“. Hartmann gab an, daß die NDPD seit der Wende zehn Prozent ihrer Mitglieder verloren habe. Die Partei hat eigenen Angaben zufolge derzeit etwa 100.000 Mitglieder.

Der Sonderparteitag beschloß am Sonntag mit großer Mehrheit ein überarbeitetes Parteistatut. Darin wird der Name „National-Demokratische Partei“ unverändert beibehalten.

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