piwik no script img

DDR-Journalisten wollen Erneuerung

■ Außerordentlicher Kongreß des Berufsverbandes mit Selbstkritik

Berlin (ap) - Die Journalisten in der DDR haben am Donnerstag Selbstkritik geübt und eine vollständige Erneuerung ihres Berufsverbandes angekündigt.

Das geht der Ostberliner Nachrichtenagentur 'adn‘ zufolge aus einem Bericht des Vorstandes hervor, der am ersten Tag eines außerordentlichen Kongresses des Verbandes der Journalisten der DDR (VdJ) vorgelegt wurde. Der Vorstand erklärte darin, daß ohne entschiedene Abgrenzung gegenüber vom alten System geprägten Denkmustern, Arbeitsinhalten und Arbeitsweisen keine zuverlässige Bestimmung neuer Positionen denkbar sei.

Die „fatale Diskrepanz zwischen gesellschaftlicher Realität und dem verordneten Verschweigen und Verzerren der Tatbestände in den Medien“ sei einer der auslösenden Faktoren für die Volksbewegung vom Herbst 1989 in der DDR gewesen.

Die überwältigende Mehrheit der Journalisten habe die Freiheiten, die ihnen der Aufbruch der Volksmassen eröffnete, jedoch beherzt genutzt, schrieb die Ostberliner -Nachrichtenagentur 'adn‘.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen