piwik no script img

SPD für Großflughafen in der DDR

■ Neuer Airport ist unentbehrlich, meint die SPD-Fraktion / Ausbau des Flughafens Tegel sei hingegen unnötig / Die Kapazität sei dort größer als gedacht

Die SPD-Fraktion hält angesichts der zu erwartenden Entwicklung des Flugverkehrs den Bau eines neuen Flughafens außerhalb der Stadt für erforderlich. Längerfristig müsse mit einem Flugaufkommen von 15 Millionen Passagieren und mehr im Jahr gerechnet werden, sagte gestern der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Joachim Niklas. Weder der Flughafen Tegel noch der Flughafen Schönefeld seien für eine zufriedenstellende Abwicklung eines solchen Flugverkehrs geeignet.

Der DDR sollten kurzfristig Verhandlungen über ein solches Projekt vorgeschlagen werden, heißt es in einem Beschluß der SPD-Fraktion, den Niklas sowie die Abgeordneten Gardain und Thiemann erläuterten. Da der Bau eines neuen Flughafens mindestens zehn bis zwölf Jahre in Anspruch nehme, müßten Übergangslösungen für eine zufriedenstellende Abfertigung des wachsenden Luftverkehrsaufkommens geschaffen werden. Nach Abschluß eines deutsch-deutschen Luftverkehrsabkommens könnte eine dauerhafte Kooperation zwischen Tegel und Schönefeld mit dem Ziel eingeleitet werden, Flugbewegungen von Tegel nach Schönefeld zu verlagern. (Das ist wieder mal genial sozialdemokratisch! Wir fliegen und die Ostler entsorgen den Lärm! d. s.in). Das setze einen begrenzten Ausbau Schönefelds voraus.

Einen Ausbau des Flughafens Tegel lehnt die SPD-Fraktion ab.

Die heutige Kapazität Tegels beträgt nach SPD-Berechnungen 6-7,5 Millionen Passagiere jährlich. Die Kapazitätsberechnung der Berliner Flughafengesellschaft, die von rund 5,6 Millionen Passagieren jährlich ausgeht, sei nicht seriös, sagte Niklas.

dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen