: SPD-ArbeitnehmerInnen treten zurück
■ 19-köpfiger AfA-Vorstand zieht die Konsequenzen aus dem Landesparteitag
Die sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) hat seit gestern keinen Landesvorstand mehr. Das 19-köpfige Gremium trat geschlossen zurück und zog damit die Konsequenz aus einer bitteren Abstimmungsniederlage auf dem Landesparteitag am vergangenen Wochenende.
Der hatte mit deutlicher Mehrheit einen Antrag des Landesvorstandes abgelehnt, die 19 Vertreter der Arbeitnehmerorganisation als Delegierte der SPD zuzulassen (vgl. taz vom 29.1.). Diese Entscheidung habe in den Betrie
ben zu der Frage geführt, „ob die SPD Bremen noch eine Partei ist, die Arbeitnehmerinteressen vertritt und künftig auf aktive politische Mitarbeit der Arbeitnehmer Innen auf Landesebene verzichten will“, heißt es in einer Erklärung der AfA.
Am nächsten Dienstag tritt der Landesvorstand zusammen. Da die AfA ohne Vorstand zur Zeit kopflos ist, muß der jetzt die Landesdelegiertenversammlung der organisierten ArbeitnehmerInnen einberufen. Heinz Wenke, ehemaliger AfA -Vorsitzender: „Die Betriebsdelegierten müssen
dann entscheiden, ob der Landesverband aufgelöst werden soll oder nicht.“
Für die Partei selbst wird das ohne Konsequenzen bleiben, auch wenn die AfA aus der Abstimmungsniederlage die Erkenntnis ziehen muß, „daß ein paar Gutverdienende aus dem Öffentlichen Dienst die Partei lenken“ (Wenke). Die SPD sei immer noch die einzige Partei, die die ArbeitnehmerInnen vertrete und die Mitgliedschaft die einzige Möglichkeit, politisch weiterzuarbeiten.
Markus Daschne
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