: Tomasz Jastrun: "Gerechtigkeit"
Tomasz Jastrun
Gerechtigkeit
Mörder klagen an
Reden lange und unterbreiten
Ausschöpfend alle Erklärungen
Mörder erlauben Mördern Reden
Wir verurteilt zum Schweigen
Löchern mit Worten die Stille
Mörder beweinen das Schicksal der Mörder
Bewegt von der blutigen Fährte
Und vom Duft des Schweißes der Täter
Jedoch das Urteil wird gefällt
Um zu sättigen die Gerechtigkeit
Und ihr die Gurgel durchzuschneiden
Wenn sie erschöpft einschläft
1985
Tomasz Jastrun: Fast zweihundert Jahre schon / Od prawie dwustu lat
Aus dem Polnischen von Wanja Ronge, Veto Verlag Berli
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
