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Berliner Müll ins Ausland?

■ Berlin bemüht sich um Entsorgung von Sondermüll im Bundesgebiet Unklar ist, was mit einem „Rest“ von rund 12.000 Tonnen geschehen soll

„Unser politisches Ziel ist es, daß wir bis Ende März die Sondermüll-Lieferungen auf die DDR-Deponie Vorketzin einstellen“, sagte die Umweltsenatorin Schreyer (AL). „Wir können es aber nicht zusagen.“ DDR-Umweltminister Peter Diederich hatte vor kurzem die Genehmigung für die Lieferung von Sondermüll nach Vorketzin bei Potsdam zurückgezogen. Die DDR-Außenhandelsfirma Intrac wurde beauftragt, mit der Westberliner Firma Berlin Consult einen Stufenplan dafür zu entwickeln, die Lieferungen Ende März zu beenden. Für dieses Jahr bestehe die Möglichkeit, 3.000 Tonnen wässrige Sonderabfälle in West-Berlin behandeln zu lassen. Außerdem könnten weitere 7.500 Tonnen in einer Altölraffinerie im Bundesgebiet aufgearbeitet werden. Die Sondermüllverbrennungsanlage Schöneiche, die demnächst in Vollbetrieb gehen soll, könne rund 10.000 Tonnen verbrennen. Es bleibe ein Rest von rund 12.000 Tonnen, für den bisher keine Entsorgungsmöglichkeit vorhanden sei. Frau Schreyer wies darauf hin, daß neue Entsorgungswege nicht „auf die Schnelle“ eröffnet werden können. Es sei eine Vorlaufzeit notwendig, weil im Bundesgebiet für die Lagerung von Sondermüll Genehmigungsverfahren erforderlich seien. Wenn keine Möglichkeiten gefunden werden könnten, „müssen wir wahrscheinlich ins Ausland exportieren“, sagte sie. Aber auch die Intrac, mit der der Müll-Liefervertrag bis 1994 vereinbart wurde, sei dazu verpflichtet, sich um eine Beseitigung des Mülls zu bemühen. Im Prinzip käme dafür nur die DDR-Deponie Schönberg in der Nähe von Lübeck in Frage.

dpa

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