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Rüstungsschmiede ohne Zukunft?

■ Politik hat keinen Einfluß mehr auf Daimler-MBB-Fusionsfolgen

Das hatten sich die Minsterpräsidenten der norddeutschen Bundesländer so schön vorgestellt. Als kleines Druckmittel eine Sperrminorität im Aufsichtsrat von MBB in der Hand, hatten sie gefordert, daß parallel zu ihrem Ja zur Daimler -MBB-Fusion eine Absicherung der in Bremen und Hamburg konzentrierten Marine- und Sondertechnik vereinbart wird. Im November wurde eineentsprechende Grundsatzvereinbarung abgeschlossen. Seit Montag gilt das nicht mehr. Da verkündete die DASA, Daimlers Holding für Luft-, Raumfahrt und Wehrtechnologie, daß die Verhandlungen mit der „Systemtechnik Nord“ abgebrochen wurden.

Damit sind die knapp 1.000 Rüstungsarbeitsplätze bei MBB in Bremen wieder in Gefahr. Denn die „Differenzen bei der Preisfrage“ (Dasa) resultieren dem Vernehmen nach vor allem aus den immer skeptischer eingeschätzten Zukunftschancen für die Rüstungsschmieden. Die an der System Technik Nord beteiligten Firmen Krupp Atlas Elektronik, Bremer Vulkan, Blohm und Voss und Matra, sind offensichtlich nicht bereit, diese Zukunftsrisiken auch noch mit einem hohen Kaufpreis zu übernehmen. Die Dasa-Preisvorstellungen sollen bei einer Milliarde Mark liegen. Dazu kommt, daß konkrete Preisberechnungen von unabhängigen Gutachtern bis heute nicht vorliegen. Wann und mit wem die Verhandlungen weitergehen, ließ der Dasa-Sprecher gestern offen. In einem war er sich jedoch sicher. „Die Politik hat jetzt nicht mehr die Macht, weil sie die Fusion nicht mehr verhindern kann.“

hbk

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