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Prunkbau-Objekt heftig kritisiert

■ Dennoch: Nur Grüne wollen einen Stop des Kongreßzentrums

Kräftige Watschen aus allen Ecken des Parlamentes bekam gestern der Bremer Senat in der Bürgerschaftsdebatte zum Kongreßzentrum. Die Kostensteigerung um 100 Prozent qualifizierte der FDP-Fraktionsvorsitzende als „grobe Verletzung der Verpflichtungen des Senats gegenüber dem Steuerzahler.“ Jäger: „Eine Unverschämtheit gegenüber diesem Hause.“ Für den Grünen Paul Tiefenbach ist das Kongreßzentrum ein „wirtschaftspolitischer Wahnsinn.“ Er forderte, in Verhandlungen mit Maritim den Vertrag in beiderseitigem Einverneh

men aufzulösen. Dies sei möglich, weil das jetzt geplante Zentrum nicht mehr dem entspräche, was in dem Vertrag 1988 festgelegt worden sei. Kunick habe eben diese Meinung in einer Deputationssitzung vertreten. Für die Grünen sind Rüstungskonversion, ÖPNV-Ausbau und Wohnungsbau „wichtiger als ein solches Prestigeobjekt.“

Auch CDU-Sprecher Reinhard Metz warf Bürgermeister Klaus Wedemeier „Verschleierung“ und „totale Irreführung“ des Parlamentes vor. Zwei Senatoren hätten spätestens im Oktober von

der Kostenexplosion gewußt. „Wer es zuläßt, daß das ganze Parlament falsch unterrichtet wird, der hat eine parlamentsverachtende Gesinnung.“ Für Metz bleibt jedoch wegen der möglichen Schadensersatzforderungen keine Alternative zum Bau des Kongreßzentrums. Carl-Heinz Schmurr, SPD-Sprecher der Wirtschaftsdeputation, behauptete, daß das Parlament auch bei Kenntnis der tasächlichen Kosten ein Ja zu dem Tagungszentrum gesagt hätte. Bei Redaktionsschluß dauerte die Debatte an.

hbk

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