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BRD als Marktführer

Spitzenstellung könnte zukünftig noch ausgebaut werden  ■ Mit OSTEUROPA auf du und du

Die osteuropäischen Märkte haben bislang für die Unternehmen der Länder des westlichen Kapitalismus keine große ökonomische Bedeutung gehabt. Nur 2,7 Prozent des westlichen Exportvolumens flossen beispielsweise in der ersten Hälfte des Jahres 1989 in diese Region. In absoluten Zahlen betrug der Exportwert 27 Milliarden US-Dollar.

Damit erreichen die osteuropäischen Märkte nicht einmal die Importkapazitäten der Länder der Dritten Welt. Die geringe Durchdringung dieser Märkte seitens westlicher Unternehmen ist vor allem Ausdruck einer Politik der internationalen Arbeitsteilung, die sich um die Gruppe der RGW-Länder zentrierte.

Dank der marktwirtschaftlichen Umbruchprozesse in diesen Ländern wird allerdings erwartet, daß sich diese marginale Rolle als Absatzraum in nächster Zukunft verändert. Voraussetzung dafür wäre allerdings, daß die verschuldeten Länder des exsozialistischen Blocks in den Besitz genügender West-Devisen gelangen. Die besten Chancen, die Verkaufsziffern zu erhöhen, dürften dabei die Unternehmen haben, die bereits in der Vergangenheit einen hervorragenden Platz auf diesen Märkten eingenommen und vielfältige Erfahrungen mit dem „Ostgeschäft“ gesammelt haben.

Den ersten Platz auf einer solchen Rangliste nehmen die Unternehmen der BRD ein. Am größten ist der Lieferanteil bundesdeutscher Unternehmen in der DDR: 55 Prozent der westlichen Käufe der DDR kommen aus bundesdeutscher Produktion. Auf immerhin noch 20 Prozent beläuft sich der bundesdeutsche Anteil an den Westimporten in die UdSSR, die mit Abstand den größten Importmarkt hat.

Nimmt man alle osteuropäischen Märkte zusammen, dann weist die Bundesrepublik einen durchschnittlichen Lieferanteil von 30 Prozent auf. Gute Chancen für das bundesdeutsche Kapital also, am erwarteten Wachstum dieser Märkte partizipieren zu können. Die unternehmerischen Hoffnungen richten sich dabei vor allem auf die DDR.

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