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Honecker-Anklage im März

Ost-Berlin (ap) - Gegen Erich Honecker will die DDR -Staatsanwaltschaft im März Anklage wegen Hochverrats erheben. Honecker werde sich dann in einem gemeinsamen Prozeß mit den ehemaligen Politbüromitgliedern Günther Mittag, Erich Mielke und Joachim Herrmann vor dem obersten Gericht der DDR verantworten müssen. Der stellvertretende Generalstaatsanwalt Reuter verwies darauf, daß der Prozeß voraussichtlich erst nach der Wahl vom 18.März eröffnet werde. Das oberste Gericht werde sich dann wohl anders zusammensetzen als zur Zeit. Den vier ehemaligen DDR -Spitzenfunktionären werde vor allem vorgeworfen, „systematisch eine verfassungswidrige Ursupation der Macht betrieben zu haben“. Bereits in der kommenden Woche soll Anklage gegen den früheren Chef des DDR-Gewerkschaftsbundes FDGB, Harry Tisch, und den ehemaligen Vorsitzenden der Ost -CDU, Gerald Götting, erhoben werden. Die beiden Funktionäre, die bereits in Untersuchungshaft sitzen, müßten sich insbesondere wegen „Vergeudung staatlicher Mittel und Ressourcen“ gerichtlich verantworten. Der FDGB will in dem Prozeß gegen Tisch als Nebenkläger auftreten.

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