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Dioxinschleuder dicht

■ Verbrennungsanlage für radioaktive Abfälle im Kernforschungszentrum Karlsruhe stillgelegt

Stuttgart/Karlsruhe (ap) - Die von den Grünen im Stuttgarter Landtag als „schlimmste Dioxinschleuder in Baden -Württemberg“ kritisierte Verbrennungsanlage für radioaktive Abfälle im Kernforschungszentrum Karlsruhe wird bis auf weiteres stillgelegt. Dies ordnete der Stuttgarter Umweltminister Vetter am Mittwoch an. Vetter erklärte, er habe den Betrieb der Lösungsmittel- und Alpha -Verbrennungsanlage mit Wirkung vom 10.Februar an so lange untersagt, bis ein bereits im vergangenen Dezember eingeleitetes Umrüstungsprogramm zur Minderung der Dioxinemissionen abgeschlossen sei.

Bei der Anlage handelt es sich um die einzige Einrichtung in der Bundesrepublik, in der schwach radioaktive Abfälle, die zum großen Teil aus den Isotopenstationen von Kliniken stammen, verbrannt werden können. Die Grünen hatten am Wochenende massiven Protest gegen die erst seit Mai 1989 betriebene Anlage angemeldet und ihre Stillegung gefordert. Der Landtagsabgeordnete Jürgen Rochlitz hatte mitgeteilt, daß mit der Abluft in jeder Stunde 730 Mikrogramm des hochgiftigen Seveso-Dioxins freigesetzt würden. Damit emittiere die Anlage das 2.600fache des von Bundesumweltminister Klaus Töpfer vorgeschlagenen Dioxin -Grenzwertes von 0,1 Nanogramm je Kubikzentimeter. Minister Vetter teilte mit, daß der Betrieb der Anlage aufgrund von Dioxin- und Furanmessungen zwischen dem 20.Dezember und dem 8.Januar schon einmal unterbrochen gewesen sei. Um den Dioxinausstoß zu mindern, seien damals erste technische Maßnahmen, wie beispielsweise die Änderung der Filterstrecke, vorgenommen worden. Jetzt sollen die Filtereinrichtungen optimiert werden.

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