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EPLF-Offensive gegen Regierungsarmee

■ Eritreische Volksbefreiungsfront meldet Einnahme des Hafens Massaua / Regierung dementiert

Addis Abeba (dpa/taz) - Drei Tage nach Beginn einer Großoffensive gegen die Zentralregierung in Addis Abeba hat die „Eriträische Volksbefreiungsfront“ EPLF in Eritrea den Kampf um die nordäthiopische Hafenstadt Massaua offenbar noch nicht für sich entschieden. Meldungen der EPLF, Massua sei am Samstag erobert worden, dementierte Radio Addis Abeba gestern. Armee und Volksmiliz leisteten erbitterten Widerstand. Die Eroberung Massuas wäre für die seit fast 29 Jahren für die Unabhängigkeit Eritreas kämpfenden Front ein entscheidender Sieg.

Die marxistische Zentralregierung hat bislang lediglich bestätigt, daß die EPLF an drei Fronten angreift. Zuvor hatte bereits die EPLF gemeldet, sie habe die strategisch wichtige Straße von Massaua zur Provinzhauptstadt Asmara unter ihre Kontrolle gebracht.

Damit wären die entscheidenden Versorgungslinien für die Regierungstruppen zu Land und zu See gekappt. Äthiopiens Vizepremier und Außenminister Tesfaye Dinka verurteilte indessen die Rebellenoffensive als Versuch, den Lebensmittelnachschub für die vom Hungertod Bedrohten abzuschneiden. In den nächsten Monaten sollten wegen der Dürre Hunderttausende von Tonnen Hilfsgüter zur Verteilung in Asmara und anderen Zentren transportiert werden. Der neue Krieg behindere die Bemühungen der Regierung, in Zusammenarbeit mit eigenen und ausländischen Hilfsorganisationen das Leben von Millionen Menschen zu retten, erklärte die Zentralregierung. Zugleich wolle die EPLF die Bemühungen um eine friedliche Beilegung des Eritrea -Konflikts torpedieren, an denen der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter maßgeblich beteiligt ist. Der Außenminister rief am Samstag die internationale Staatengemeinschaft auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die Rebellenoffensive zu stoppen.

Ihre letzte umfassende Großoffensive hatte die EPLF im März 1988 entfesselt. Damals hatte sie die zehn Jahre lang gehaltene Front der Äthiopier zum Einsturz gebracht und deren Einflußbereich auf das Dreieck zwischen den Städten Asmara, Massaua und Keren eingeengt.

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