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Kein himmlischer Friede

■ Bilder aus China: „Rebellion ist gerechtferitigt“

„China-Rebellion ist gerechtfertigt“, so heißt der Titel einer Ausstellung, die seit gestern im Bremer Staatsarchiv zu sehen ist. Der Veranstalter, der China-Arbeits-Kreis Bremen, will mit Fotodokumenten, Texttafeln und Zeitungsartikeln an die Demokratiebewegung in China und ihre Zerschlagung im Juni 1989 erinnern.

„Inzwischen ist die Weltöffentlichkeit wieder zur Tagesordnung übergegangen,“ beschreibt Kerstin Dahlberg die Beweggründe der Aussteller. „Die meisten Länder haben die wirtschaftlichen Sanktionen gegen China inzwischen aufgehoben. Dabei werden politisch Andersdenkende nach wie vor von der chinesischen Regierung unterdrückt.“ Und Bärbel Schmidt, ebenfalls Mitglied des China-Arbeitskreises, meint, sogar die chinesischen Studenten in der Bundesrepublik hätten Angst vor politischer Meinungsäußerung. Sie befürchteten Verfolgung für sich und ihre Familien. Die Ausstellung sei nicht zuletzt erarbeitet worden, um

stellvertretend für die in Bremen lebenden Chinesen an die Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens zu erinnern.

Die Ausstellung berichtet mit insgesamt 22 Schautafeln über das, was in China los war und ist. 14 Tafeln dokumentieren die Demokratiebewegung - angefangen am 15. April, dem Tag an dem die ersten Trauerkundgebungen für den gestorbenen Reformpolitiker Hu Yaoban stattfanden, bis zum 4. Juni, an dem die Regierung tausende von friedlichen Demonstranten niederschießen und von Panzern überrollen ließ. Die anderen acht Tafeln sollen die aktuelle Lage in China und schließlich die Situation der Chinesen in der BRD darstellen. Der Arbeitskreis China hat für die Ausstellung die wichtigsten Ereignisse noch einmal chronologisch aufgelistet und Zeitungsartikel, Photos und studentische Parolen dazugesammelt.

kat.

Die Ausstellung ist noch bis zum 23. Februar im Bremer Staatsarchiv zu sehen.

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