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Wem nützen Spekulationen

■ Betr.: "Sprengstoffanschlag auf Atomkonzern RWE", taz vom 6.2.90

betr.: „Sprengstoffanschlag auf Atomkonzern RWE“,

taz vom 6.2.90

Während sich andere Zeitungen, wie zum Beispiel die 'Süddeutsche Zeitung‘, einer Wertung enthalten, wird in der taz angenommen, daß AtomkraftgegnerInnen beteiligt sind, obwohl es doch keinen Hinweis auf die TäterInnen gab. Glücklicherweise stürzt diese Spekulation noch am gleichen Tag ein.

Wir wollen der taz wirklich nichts unterstellen. Jedoch ist nach einschlägigen Erfahrungen mit dem „Celler Loch“ etc. zu fragen, wem solche Spekulationen letztendlich nützen. Auf gar keinen Fall den AtomkraftgegnerInnen, deren Kriminalisierung sonderbare Ausmaße annimmt.

Stellvertretend nur zwei Beispiele aus dem Bereich des AKW Mülheim-Kärlich (Betreiber: RWE): Das Mainzer Umweltministerium gibt „versehentlich“ Datensätze von AtomkraftgegnerInnen an das RWE weiter, und sogar einem ehemaligen CDU-Umweltminister wird als Beistand von Anti-AKW -Bürgerinitiativen eine entwürdigende Leibesvisitation durch private Sheriffs zugemutet.

Die inhaltliche Auseinandersetzung, welche die Atomindustrie mehr fürchten muß, als phantasielose Anschläge, kommt zu kurz.

Dr.Stegmayer, Pressestelle der Christlichen Demokraten gegen Atomkraft, Mainz

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