Methadon-Programm in Frage gestellt

■ Krankenkassen wollen nicht zahlen / Senatorin: Im März geht es los

Dienach langjährigem Ringen Anfang Februar verkündete kleine Bremer Methadonreform für einzelne Drogenabhängige droht gekippt zu werden, noch ehe es in Kraft getreten ist. Gesundheitssenatorin, Ärztekammer und Kassenärztliche Vereinigung haben die Rechnung offensichtlich ohne den Wirt gemacht. Denn die Krankenkassen, die Methadon und ärztliche Betreuung zu bezahlen hätten, wollen

nicht mitziehen. Der Geschäftsführer der Bremer Krankenkassen, Klaus Stratmann, beinhart: „Methadon ist kein Mittel der Krankenbehandlung.“

In seiner Argumentation stützt sich Stratmann auf Vereinbarungen, die zwischen den Bundesverbänden von Ärzten und Kassen getroffen wurden. Seine Alternative: Wenn die Methadonvergabe in Einzelfällen politisch gewollt werde, dann solle doch der So

zialsenator zahlen.

Auch wenn die Finanzierung jetzt in den Sternen steht: Die Gesundheitssenatorin, die bislang noch nicht mit den Kassen gesprochen hat, geht nach wie vor davon aus, daß mit der Methadonvergabe wie angekündigt im März begonnen werden kann. Möglich, daß dann bald die Bremer Sozialgerichte über die Weigerung der Krankenkassen zu entscheiden haben.

hbk