Irritationen im Fulda-Gap

■ Nachwehen der Wahl Petra Kellys zur Direktkandidatin / Ein Lokalmatador ist beleidigt, die Basis grollt

Frankfurt (taz) - Die Wahl Petra Kellys zur Direktkandidatin des osthessischen Bundestagswahlkreises 132 (taz vom 17.2.) zeitigt unerwartete Folgen. Gestern trat der mit nur zehn Basisstimmen abgespeiste Fachhochschulprofessor Peter Krahulec, der sich als Lokalmatador „große Chancen“ (Krahulec) auf das Direktmandat ausgerechnet hatte, aus der Rathausfraktion der Fuldaer Grünen aus - aus Enttäuschung über das mangelnde Vertrauen, das ihm die Basis mit ihren Voten für Petra Kelly (30 Stimmen) und Udo Knapp (27 Stimmen) entgegengebracht hatte. Viel Kritik von der Basis mußte auch der Fuldaer Landtagsabgeordnete Fritz Hertle wegstecken, der sich mit seiner Kritik an der „politisch kurzsichtigen Wahl von Petra Kelly“ (Hertle) in die Nesseln gesetzt hatte. Hertle steht allerdings zu seinen Äußerungen: „Die Grünen stehen bundesweit mit dem Rücken an der Wand. Daß die Partei dennoch nicht bereit ist, einen politisch denkenden Kopf wie Udo Knapp mit einem Direktmandat auszustatten, ist ein Alarmsignal.“

kpk