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Hosianna, Ole

■ Warum die Volleyballerinnen vom TSV Rudow in der nächsten Saison göttlich schmettern werden

Auch dieses Wochenende brachte den Volleyballerinnen vom TSV Rudow keine Genugtuung: Sowohl die Bundesliga- als auch die Zweitliga-Mannschaft wurden am Samstag vom VC Schwerte I und II mit 1:3 und 0:3 übers Netz gezogen. Des Verlierens schon seit längerem überdrüssig, entschieden sich die Berlinerinnen zu einem segensreichen Schritt: Nach Saisonende werden beide Teams samt einer Nachwuchsmannschaft den heidnischen Heimatklub verlassen und zum neugegründeten Verein „Christliches Jugenddorf Berlin Sportgemeinschaft e.V.“ konvertieren.

Unter dem neuen, göttlichen Vereinsdach hoffen die Spielerinnen auf mehr Zuwendung in verschiedenen Bereichen: So versprechen die materiell wohlausgestatteten Christen, sich „dem leistungssportlich orientierten Nachwuchs sozialpädagogisch ganzheitlich zu widmen“, wie der Leiter der Berliner Einrichtung, Josef Heinz, versichert. Das Christliche Jugenddorfwerk Deutschland gilt als der größte nichtstaatliche Bildungs- und Ausbildungsträger des Landes. 80.000 Jugendliche werden über 120 Einrichtungen betreut, belehrt, bekehrt. 3.000 von ihnen in Berlin.

Die Sportabteilung wurde nun extra für die leistungswilligen Rudowerinnen eingerichtet. Der mit seinen Akteurinnen auch überlaufende Volleyball-Abteilungsleiter des TSV, Norbert Bücker, sieht beim neuen Verein „bessere Möglichkeiten hinsichtlich der schulischen und beruflichen Absicherung“ seiner Schützlinge. „Im breitensportlich orientierten TSV Rudow bestanden solche Perspektiven nicht“, bemängelte er.

Noch ist der neue Club nicht beim Landessportbund Berlin angegliedert, doch das sei nur eine formale Angelegenheit, so LSB-Referent Thomas Sieber. Mit Spannung erwartet wird der neue Schlachtruf des Teams: Besonderer Beliebtheit erfreut sich Gerüchten zufolge der Ausruf: „Hosianna, Ole“ und „Gib's ihnen, Gott“.

Micha Schießl

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