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Dreckschleudern-betr.: "Die Nestoren der DDR-Revolution und die Moral", taz vom 21.2.90

betr.: „Die Nestoren der DDR-Revolution und die Moral“,

taz vom 21.2.90

Der ideologische Krieg, den die pseudolinken PropagandistInnen der kapitalistischen Wirtschaftsordnung, schönfärberisch „soziale und ökologische Marktwirtschaft“ genannt, gegen diejenigen führen, deren Freiheitsbergriff auch und gerade die ökonomische Selbstbestimmung einschließt, also die Verfügung der Produzenten über die Produktionsmittel, der Bauern über den Boden, der Mieter über die Miethäuser usw. nimmt an Schärfe zu. Maron und Klier ist offenbar kein Mittel mehr zu anrüchig, um Menschen wie Christa Wolf und Stephan Heym mit Dreck zu bewerfen und damit alle zu treffen, die es auch angesichts der Kohlschen Anschlußdampfwalze noch wagen, laut zu sagen, daß Freiheit ohne Sozialismus genausowenig zu haben ist, wie Sozialismus ohne Freiheit.

Edmund Weber, Berlin

Der Beitrag von Freya Klier wird als Debatte angeboten. Eine Debatte erfüllt ihre Aufgabe dann, wenn das Anliegen zur Erörterung und Klärung sachlich dargelegt wird.

Im Artikel zu schreiben, daß es zwar „ekelhaft ist, im Sumpf des Details herumzustochern“, es aber trotzdem zu tun, ist schlimm. Und schlimmer noch ist, Stefan Heym als einen devisengierigen Lumpen darzustellen und als jemanden, dem die Skipisten Österreichs vertrauter als die Nöte der DDR -BürgerInnen sind. Wer solches zu Papier bringt, handelt wissentlich unseriös, demagogisch und eigentlich lumpig.

Stefan Heym, den die Nazis schon 1931/32 wegen eines Gedichtes von der Schule jagten, der zeitweise mit Arvid und Mildred Harnack eine Wohnung teilte, der Verwandte im KZ verlor usw. gehört zu den Personen, die immer versucht haben, die Welt (sozialistisch) voran zu bringen. Er hat sich nie einverstanden erklärt mit dieser deformierten Form des Kommunismus, dem jetzt ein Ende gesetzt wurde.

Die Tragödie des real existierenden Sozialismus wird wahrscheinlich einen noch nicht existierenden Sozialismus für Generationen verschütten. Die Reaktion wird wieder kräftig marschieren. Angesichts solcher Perspektiven dient dieser Affront nicht der gemeinsamen Sache.

Paul Zehe, Berlin

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