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Planungsbehörde für Berlin

■ Regionalausschuß: Planungsbehörde soll Raumordnungskonzept unter umweltpolitischen Gesichtspunkten erarbeiten / „Wuchern vermeiden“

Für die Vorbereitung der künftigen Stadtgestaltung in Ost und West-Berlin und die Umgebung soll eine gemeinsame Planungsbehörde eingerichtet werden. Als Leitstelle für die Region Berlin soll sie ein Raumordnungskonzept vorbereiten, bei dem auch der Umweltschutz berücksichtigt wird. Darauf hat sich gestern in Ost-Berlin der provisorische Regionalausschuß verständigt, dem Vertreter der beiden deutschen Regierungen sowie der Stadtverwaltungen aus Ost und West-Berlin und der angrenzenden DDR-Bezirken Potsdam und Frankfurt/Oder angehören. Die Planungsbehörde soll noch in diesem Monat in einem der beiden Bezirke eingerichtet werden.

Eine Planungsgemeinschaft sollte noch vor einer Währungsunion geschaffen werden, um Fehlentwicklungen bei der künftigen Verkehrs- und Siedlungsplanung in der Region Berlin zu vermeiden, sagte der Chef der Senatskanzlei, Dieter Schröder. Schon jetzt gebe es im Umland Berlin in der DDR ein „wildes Wettrennen um Grundstücke“ zum Beispiel für Industrieansiedlungen. Deshalb müsse darauf geachtet werden, daß der Umweltschutz hinreichend berücksichtigt werde.

Zum Grenzstreifen im Gebiet um Potsdamer- und Leipziger Platz hat eine vom Regionalausschuß eingesetzte Arbeitsgruppe einen internationalen Ideenwettbewerb vorgeschlagen. Insgesamt müsse bei der künftigen Stadtplanung und den jetzt nutzbaren Grenzstreifen darauf geachtet werden, daß beide Teile Berlins sinnvoll zusammengeführt und „ein Wuchern vermieden wird“, hieß es.

In der vom DDR-Regierungsbeauftragten Walter Müller geleiteten Sitzung wurde außerdem vorbereitet, daß der in West-Berlin stationierte Rettungshubschrauber des ADAC künftig auch im Ostteil der Stadt und in der DDR eingesetzt werden kann. Außerdem wurde vereinbart, daß künftig zwischen West und Ost Blutkonserven zur medizinischen Hilfe vereinfacht ausgetauscht werden können.

dpa

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