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Giftmüll: Suche nach Verantwortlichen

■ Bremen will Giftmüllieferanten zur Rücknahme der falschdeklarierten Fässer bewegen

Auch gut zwei Wochen nach der Entdeckung des falschdeklarierten Giftmülls stehen die knapp 911 Fässer nach wie vor im Bremer Industriehafen. Und das vermutlich noch eine ganze Weile. Inzwischen hat die Bremer Umweltbehörde alle Fässer untersuchen lassen und festgestellt, daß in fast keinem Fass drin ist, was drauf steht. Statt Bitumen und Kunstharzen findet sich ein buntes Sammelsurium von Lacken, Farben, Schlämmen und Sondermüll aus Haussammlungen. Letzterer, das steht inzwischen endgültig fest, stammt aus Sammlun

gen, die die Abfallbeseiti gungsfirma Weise im Landkreis Höxter durchführt. Mitte der Woche werden Vertreter des Landkreises in Bremen erwartet. Die Umweltbehörde sieht nicht ein, daß Bremen die 250.000 Mark für die ordnungsgemäße Beseitigung des illegalen Mülls bezahlt und will zumindest den Landkreis Höxter davon überzeugen, daß der sich für seinen Müll auch finanziell verantwortlich fühlt.

Die Fässer waren von einer Sondermüllexportfirma namens HIS in Bottrop gesammelt und dann nach Bremen gebracht wor

den. Der Müll sollte in einem südamerikanischen Land verbrannt werden. Welche Zwischenhändler die Bottroper HIS -Filiale beliefert haben, ist noch nicht genau geklärt. Die Spuren weisen laut Umweltbehörde auf „drei bis vier Abfallströme, die in Bottrop kanalisiert wurden.“ Ein Zwischenhändler ist inzwischen identifiziert. Es handelt sich um eine Müllhändlerin Ludwigshafen.

Die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen wurden in der Zwischenzeit von Bremen an die für Bottrop zuständige Staatsanwaltschaft in Essen abgegeben.

hbk

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