: Likud und Arbeiterpartei uneinig
Jerusalem (ap/taz) - Die vier Spitzenpolitiker der israelischen Koalitionsregierung haben am Sonntag keine Einigung über die Aufnahme von Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern erzielt. Grundlage der Gespräche war der jüngste amerikanische Kompromißvorschlag. Dieser sieht vor, daß einer palästinensischen Verhandlungsdelegation auch aus den besetzten Gebieten deportierte Palästinenser und Einwohner Ostjerusalems angehören sollen. Dabei soll Israel aber die Möglichkeit erhalten, einzelne Delegationsmitglieder abzulehnen. Der Führer der Arbeiterpartei Peres forderte eine Entscheidung des Kabinetts bis Mittwoch. Dieses Ansinnen wurde jedoch vom Likud zurückgewiesen. Der Likud-Hardliner David Levy meinte, man werde „nicht mit der Pistole an der Schläfe entscheiden“. Die Suche nach einem Verhandlungsweg zwischen Israelis und Palästinensern stockt schon seit längerem. Vieles spricht indes dafür, daß Ministerpräsident Schamir im Laufe dieser Woche den amerikanischen Kompromißvorschlägen zustimmen wird. Trotz internationaler Proteste bleibt die israelische Regierung unnachgiebig und will möglichst viele Juden aus der Sowjetunion in Ost-Jerusalem ansiedeln. Seit vergangenem Freitag besteht eine Zensurbestimmung für die Berichterstattung über die Einwanderung sowjetischer Juden.
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