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taz-Spendenaktion: Schulen für Bluefields

■ Für den Abschluß des Schulbaus auf Nicaraguas Atlantikinsel Corn Island brauchen wir noch 40.000 DM

Fast 600.000 DM sammelten die taz-LeserInnen, nachdem im Oktober 1988 ein Wirbelsturm Nicaraguas Atlantikküste verwüstet hatte. Im vergangenen Frühjahr konnten, mit diesem Geld gebaut, 90 Klassenzimmer in der Region Bluefields eingeweiht werden, und es waren noch 160.000 DM übriggeblieben. Die taz schickte daraufhin im vergangen Sommer noch einmal einen Mitarbeiter an die Atlantikküste, der seitdem den Bau einer Oberschule auf der Insel Corn Island organisiert. Jetzt steht das zweistöckige Gebäude kurz vor der Fertigstellung, aber die Inflation hat zugeschlagen und der taz fehlen noch etwa 40.000 DM, wenn sie keine „Bauruine“ hinterlassen will. Auch wenn die Sandinisten die Wahlen verloren haben: Die Insel, vielleicht der Ort in Nicaragua mit den größten sozialen Problemen, braucht das Schul- und Kommunikationszentrum. Warum, das steht in dem Artikel „Hummer, Waffen, Kokain“. Wir bitten um Spenden!

„Aller Voraussicht nach reichen die aufs taz-Konto eingeflossenen Gelder aus, um das Vorhaben zu finanzieren“, schrieben wir auf einer Tagesthema-Seite am 20.März des vergangenen Jahres. „Wenn zu wenig Geld da ist, werden wir noch mal zu einem Endspurt aufrufen.“ Am 24.Juli berichteten wir dann wiederum als Tagesthema über den vorläufigen Abschluß der Hilfsaktion. taz-Mitarbeiter Tonio Milone, der das Projekt vor Ort sechs Monate betreut hatte, flog nach Europa zurück. In den nur schwer über Flüsse und Lagunen zugänglichen Dörfern der Umgebung von Bluefields standen 18 neue Schulen mit insgesamt 90 Klassenzimmern.

Übriggeblieben aber waren an die 160.000 Mark. Wir hatten also zuviel Geld. Wie im Juli bereits angekündigt, entschlossen wir uns deshalb in Absprache mit der sandinistischen Regierung, noch ein größeres multifunktionales Schulzentrum auf der völlig zerstörten Karibikinsel Corn Island zu bauen. Vor Ort betreut den Schulbau Robin Schneider, der zu Beginn der sandinistischen Revolution als Ethnologe in einem Projekt der Indianerbewegung an der Atlantikküste gearbeitet hat.

Der Rohbau steht nun schon. Das Parterre ist fertig. Im oberen Stockwerk wird noch gebaut. Es fehlen noch Eckpfeiler und Querträger, schließlich Treppe, Fenster, Türen und Anstrich. Mitte April könnte das Zentrum stehen. Doch nun fehlt uns doch einiges Geld - nicht viel im Vergleich zu den 600.000 gespendeten Märkern und nicht einmal viel im Vergleich zu den zunächst übriggebliebenen 160.000: Wir brauchen noch einmal etwa 40.000 Mark, um das Projekt auch zu Ende zu bringen.

Deshalb rufen wir unsere LeserInnen nun doch noch zu einem Endspurt auf, zu Spenden für „Eine Schule für Corn Island“. Der Hurrikan, das war vor eineinhalb Jahren, längst vergessen. Doch nicht in Nicaragua, nicht an der Atlantikküste, die an den Folgen noch lange zu tragen haben wird.

Falls mehr Geld zusammenkommt, als wir benötigen, werden wir das überzählige Geld an die Hilfsorganisation „medico international“ übergeben, die ein Wiederaufforstungsprojekt in der Provinz Boaco koordiniert. Dort hat der Hurrikan ganze Wälder entwurzelt. In einem von „medico international“, den Grünen, dem Informationsbüro Nicaragua, der CIR, von Eirene und VFLU gemeinsam getragenen Projekt geht es um die Anlegung von Mischkulturen (Obstbäume und Nutzhölzer), um Erosionsbekämpfung, Bewässerung und umweltverträgliche Anbaumethoden, ein Vorhaben also, dessen Auswirkungen Regierungsperioden überdauern (siehe Kasten auf der gegenüberliegenden Seite).

Für die Spenden bedanken wir uns im voraus, über den Kontostand werden wir regelmäßig berichten. Spendenquittungen können wir - mangels offiziell bestätigter „Gemeinnützigkeit“ - leider nicht ausstellen.

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