: FDP: Richter mit SED-Ergebnis Vorsitzender
■ Jäger schimpft auf Wedemeier
Mit einem Ergebnis, auf das SED-Funktionäre ehemals hätten stolz sein können, wurde am Samstag der bisherige Landesvorsitzende und Bundestagsabgeordnete der FDP, Manfred Richter, in seinem Amt bestätigt. 73 von 75 Landesdelegierten fanden Richter prima und stimmten für Wiederwahl. Zwei enthielten sich der Stimme. Stellvertretender Landesvorsitzender bleibt Rolf Stuchtey. Thomas Becker schaffte es im dritten Wahlgang zum zweiten Stellvertreter.
In seiner Parteitagsrede hatte Richter davon gesprochen, daß Bremen von der neuen Situation in Europa profitieren könne. Bre
men komme aus einer Rand- in eine Mittellage. Hoffnung in eine Änderung bremischer Schulpolitik setzt Richter in den ansonsten von der FDP immer heftig gescholtenen Henning Scherf, der laut Richter die Politik seines Vorgängers Franke als „bildungspolitische Jugend-Eseleien erkannt habe.“
Kein gutes Haar an Scherf und der Bremer Landespolitik ließ dagegen der FDP-Fraktionsvorsitzende Claus Jäger. Wedemeiers Senat produziere jedes Jahr „mindestens eine Krise.“
Jägers Fazit: „Bremen leidet unter real existierendem Sozialismus.“
kvr
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen