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Journalist im Irak zum Tod verurteilt

■ Exil-Iraner mit britischen Papieren recherchierte wegen der Explosion einer Waffenfabrik

London (dpa) - Das Todesurteil gegen einen britischen Journalisten in Bagdad hat zu einer schweren Krise in den britisch-irakischen Beziehungen geführt. Premierministerin Margaret Thatcher erklärte, sie sei „erschüttert und entsetzt“. In einer persönlichen Botschaft an Präsident Saddam Hussein bat sie um Gnade. Das britische Außenministerium will eines Sonderbeauftragten nach Bagdad entstenden.

Ein Militärtribunal hatte am Samstag den 31jährigen Farzad Bazoft (Foto), Korrespondent der renommierten liberalen Sonntagszeitung 'Observer‘, wegen Spionage für Israel zum Tode verurteilt. Die britische Krankenschwester Daphne Parish (52) erhielt wegen Beihilfe 15 Jahre und ein ungenannter Iraker zehn Jahre Haft. Zu dem Prozeß waren Medienvertreter nicht zugelassen. Bazoft wurde nicht erlaubt, seine Verteidigung mit Hilfe eines britischen Anwalts vorzubereiten. Eine Berufung gegen das Todesurteil ist nicht möglich.

Bazoft ist Exil-Iraner mit einer Aufenthaltsberechtigung für Großbritannien und der Berechtigung, britische Reisedokumente zu verwenden. Er reiste 1989 auf Einladung der Regierung in Bagdad in den Irak und fuhr während seines Aufenthaltes im September 1989 zum Militärkomplex AlIskandria südlich von Bagdad. Dort sollen im August 1989 bei einer Explosion bis zu 700 Menschen ugekommen sein. Für die Fahrt hatte er nach 'Observer'-Angaben einen offiziellen Antrag gestellt. Der ebenfalls verurteilte Iraker hatte Bazoft angeblich Geheiminformationen übergeben.

Die Iraker hatten Bazoft nach langer Einzelhaft und pausenlosen Verhören das „Geständnis“ abgerungen, für Israel zu spionieren. Der 'Observer‘ erklärte, das Geständnis sei unwahr und unter extremen Druck erpreßt worden. Bazoft sei ausschließlich seiner Arbeit als Journalist nachgegangen. Der Chefredakteur des 'Observer‘ rief die Medien der Welt zu einem Boykott des Irak auf, bis die „barbarischen und ungerechten“ Urteile aufgehoben seien. Auch amnesty international protestierte. Foto: a

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