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Grüne wollen Öko-Landbau

■ In Niedersachsen: Finanzielle Gleichstellung bei der Förderung gefordert

Zum Abbau von Umweltbelastungen und der Überproduktion in der Landwirtschaft muß nach Vorstellung der niedersächsischen Grünen die Förderung zur Umstellung auf ökologischen Landbau verbessert werden. Bei der Vorlage eines Gutachtens des „Versuchs- und Beratungsringes ökologischer Landbau“ verwies die Grünen-Landtagsabgeordnete Uschi Langendorf darauf, daß erst 0,4 Prozent aller Höfe und Gärtnereien nach ökologischen Kritierien bewirtschaftet würden.

Nach dem Gutachten müssen

neben finanzieller Unterstützung vor allem die Vermarktung und die Ausbildung von Beratern durch die Landesregierung gezielt gefördert werden. Bei der einzelbetrieblichen Förderung schlagen die Gutachter vor, nicht nur bereits ökologisch bewirtschaftete Höfe, sondern auch solche in der Umstellungsphase begriffenen Betriebe je nach ihrer Größe mit jährlichen Beträgen zwischen 12.000 Mark (20 Hektar) und 20.000 Mark (60 Hektar) zu unterstützen. Dabei würden den Berechnungen zufolge die Zahl dieser Betriebe von derzeit 247 pro Jahr um 20 Prozent wachsen.

Die Mittel zwischen rund 3,2 Millionen Mark in diesem Jahr und 8,8 Millionen Mark 1995 hierfür könnten aus Geldern des EG-Extensivierungsprogramm bestritten werden, wofür im Landeshaushalt 1990 rund 16 Millionen Mark vorhanden seien, hieß es. Durch die vom Land geregelte Durchführung diene das positiv

erscheinende EG-Programm nicht einer notwendigen Umstrukturierung der Landwirtschaft, sagte Langendorf. Insbesondere sei es praxisfremd, eine sofortige totale Umstellung zur Voraussetzung zu machen.

Die Gutachter hoben bestehende Probleme bei einer wirtschaftlichen Vermarktung der Öko-Produkte hervor. Daher müßten zusätzliche Beraterstellen geschaffen werden, was angesichts der immensen Subventionskosten in der Landwirtschaft nur geringe Beträge in der Größenordnung von einigen 100.000 Mark erfordere.

Langendorf trat der Aussage der Landesregierung entgegen, ökologische und konventionelle Landwirtschaft seien in Niedersachsen gleichberechtigt. Während etwa Getreide hoch subventioniert sei, würden Öko-Produkte nicht bezuschußt. „Die Öko-Bauern sind die eigentlichen marktwirtschaftlichen Betriebe“, sagte sie. dpa

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