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Stendal-betr.: "Hier entsteht die Atomruine Stendal", tzaz vom 13.3.90

betr.: „Hier entsteht die Atomruine Stendal“, taz vom 13.3.90

(...) Die LeserIn hat das Gefühl, als habe die west-deutsche Anti-AKW-Bewegung samt Kreuzberg Stendal überrannt, um sich mit der Polizei zu schlagen und den Polit-Frust abzureagieren - nicht ohne dabei das Mißfallen der DDR -DemonstrantInnen auf sich zu ziehen. Dabei war genau das Gegenteil der Fall.

Daß die Demonstration in Stendal anders werden würde als die Bauzaunschlachten in Brokdorf oder Wackersdorf, war jedeR vorher klar. Ziel der Demonstration war es, das (menschenverachtende) Atomprogramm der BRD in der DDR und in diesem Zusammenhang auch die sogenannte „Wiedervereinigung“ an den Pranger zu stellen.

Das war nicht nur die Vorstellung der BRD- sondern auch der DDR-Gruppen. Im übrigen war die Demonstration nicht derart BRD-dominiert, wie von Rosenkranz angegeben, zumal es meist schwer war, WestlerInnen und OstlerInnen auseinanderzuhalten.

Daß Gorleben auf der Demonstration stark präsent war, hängt damit zusammen, daß die Demonstrationen in Groleben und Stendal gemeinsam geplant worden waren. Schließlich waren auch etliche StendalerInnen in Gorleben dabei. (...)

Natalie Hesse, Widerstand gegen Atomanlagen Münster

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