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Elbe ist überdüngt

■ Bundesdeutsche Bauern verplempern Unmengen Schadstoffe

Hannover (taz) - Für die Überdüngung der Elbe ist in hohem Maße die bundesdeutsche Landwirtschaft verantwortlich. Obwohl nur 12 Prozent des gesamten Elbeeinzusgebietes in der BRD liegen, wird etwa ein Drittel der jährlich knapp 180.000t betragenden Nitrat- und Phosphatfracht der Elbe erst in der BRD in den Strom eingeleitet. Dies gaben gestern die Umweltminister der Länder Niedersachsen, Schleswig -Holstein und Hamburg im Anschluß an die „Elbministerkonferenz“ in Hannover bekannt. Niedersachsens Umweltminister Werner Remmers zufolge stammt der größte Teil der bundesdeutschen Nitrat- und Phosphateinleitungen aus sogenannten „diffusen Quellen“ und damit aus der Landwirtschaft. Anders als in der DDR, so erklärten die drei Elbminister, werde in der Bundesrepublik fünfmal mehr Dünger auf die Äcker gebracht, als die Pflanzen aufnehmen könnten. Angehen wollen die Elbminister das Problem der Überdüngung der Elbe jetzt allerdings vor allem durch Maßnahmen in der DDR. Die Schadstoffeinträge aus der bundesdeutschen Landwirtschaft wolle man nicht in erster Linie bei den Bauern, sondern durch Renaturierung der Elbufer bekämpfen, sagte Umweltminister Heydemann aus Schleswig-Holstein. Vordringlich unterstützen wollen die drei Umweltminister allerdings jetzt den Bau von Kläranlagen in der DDR.

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