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Persilschein für PLO

Berlin (taz) - Am 14.Dezember 1988 schwor der Vorsitzende der Palästinensischen Befreiungsbewegung PLO, Jassir Arafat, in einer denkwürdigen Stunde „allen Formen des Terrorismus“ ab. Das Palästinenserproblem, hieß es nunmehr, könne nicht militärisch, sondern einzig politisch gelöst werden. Während der israelische Ministerpräsident Jizchak Schamir darin ein plumpes „Täuschungsmanöver“ unverbesserlicher Terroristen sah, war für den damaligen US-Außenminister George Shultz die PLO nun auf dem Weg zu Salonfähigkeit und diplomatischer Akzeptanz.

Jetzt, zwei Jahre nach der Arafat-Erklärung, stellt das amerikanische Außenministerium Arafat und dem Exekutivkomitee der PlO einen Persilschein aus. Denn seit Arafats Dezember-Versprechen hätte die Organisation keinerlei Terrorakte mehr begangen. Zwar hätten Palästinenser in diesem Zeitraum fast 30 Angriffe auf die Grenze oder Ziele in Israel verübt, aber Arafat und die PLO -Führung wären für keine dieser Aktionen verantwortlich und hätten sich stets gebührend von diesen Terrorakten distanziert.

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