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Sieg der Frauen

■ Uno-Besetzer vertrieben

Berlin (taz) - Das neuerbaute Haus der Frauen-Nähkooperative in dem nicaraguanischen Städtchen Ticuantepe gehört zu den stattlichsten des Ortes. Errichtet als Solidaritätsprojekt von BrigadistInnen aus der Bundesrepublik und finanziert von einer Städtepartnerschaft mit dem Berliner Bezirk Kreuzberg, weckt das Objekt nach den Wahlen in Nicaragua ganz besondere Begehrlichkeiten. Das Haus der Frauenkooperative müßte - so glaubten Vertreter der Uno - in Zeiten des eigenen politischen Triumphes leicht zu erobern sein. Das hatte auch der Herrenhosenschneider vermutet, den die Näherinnen in Ticuantepe als einzigen Mann in ihre Reihen aufgenommen hatten. Unmittelbar nach dem Wahlerfolg erklärte der Schneider, nun seien er und seine Parteifreunde von der Uno am Drücker. Die Frauen sollten verschwinden, und ihre Kooperativevorsitzende sei entlassen. Doch die Frauen ließen sich diese Beschlagnahmung ihres Hauses nicht gefallen. Mit Hilfe der sandinistischen Frauenorganisation AMNLAE organisierten sie wenige Tage später eine Protestdemonstration. 250 Frauen des Ortes eroberten das Haus mit einer Besetzung zurück. Die Männer traten den Rückzug an. Die Nähkooperative wird dort weiter arbeiten und vor allem junge Frauen anlernen. Eine Frauenärztin und eine Psychologin sollen außerdem ihre Arbeit in dem Gebäude aufnehmen.

Ve.

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