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Nicaragua-betr.: "Etwas weg vom Schwerpunkt Nicaragua", taz vom 19.3.90

betr.: „Etwas weg vom Schwerpunkt Nicaragua“,

taz vom 19.3.90

So ausnehmend gut die taz-Berichte über Mittelamerika ausfallen - wenn sie denn kommen -, so schlampig wird mit der Solidaritätsbewegung umgegangen. Das fängt beim Bericht über das mit über 400 Leuten gut besuchte Bundestreffen vom 16. bis 18.3.90 in Köln schon mit der Wiedergabe des „riesigen Transparentes“ hinter dem Podium an, auf dem (immer noch korrekterweise) „Unterstützt das revolutionäre Nicaragua - Hoffnung und Beispiel im Kampf für eine gerechtere Gesellschaft! Nicaragua Koordination Köln“ und nichtgefühlsduselig „Nicaragua Libre. Hoffnung und Beispiel für eine gerechtere Welt“ zu lesen ist.

Ansonsten ist der - als „schwerverdaulich“ vorgestellte Gedanke, seine internationalistische Arbeit „am Beispiel Nicaraguas“ mit dem Ansprechpartner FSLN und deren Organisationen zu machen, weder neu noch unüblich. Weder Projekte noch Städtepartnerschaften sind mit irgendeinem lateinamerikanischen Land, sondern mit dem revolutionären Projekt Sandinismus gemacht worden - und ganz nebenbei haben dabei auch Städtepartnerschaftsbewegungen (entgegen dem immer wieder suggerierten „unpolitischen Eindruck“) vor allem hier in der Bundesrepublik Öffentlichkeitsarbeit gemacht.

(...) Wichtigste - hiermit nachgetragene Ergebnisse sind(nicht müßten sein) kurzfristig eine dezentral und zentral in Angriff genommene Kampagne für die Demobilisierung der Contra, langfristig soll die Arbeit der Nicaragua-Gruppen an der inhaltlichen Verteidigung der Errungenschaften der sandinistischen Revolution ansetzen.

„Gemeinsam mit der taz“ gilt für alle emanzipatorischen Kräfte, auch mit Hilfe der internationalen Solidarität dazu beizutragen, den Spielraum der FSLN so groß als möglich zu halten.

Helmut Schaaf, Nicaragua Koordination Köln

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