: Atomabfälle explosionsgefährdet
Richland/Washington (ap/taz) - In 20 Behältern mit atomaren Abfällen in der Endlagerungsstätte Hanford im US-Staat Washington hat sich nach offiziellen Angaben Wasserstoff gebildet, der schlimmstenfalls zur Sprengung der Tanks und Freisetzung von Radioaktivität führen könnte. Der Geschäftsführer der Anlage, Mike Lawrence, sagte am Freitag in Richland, das Risiko einer Explosion der Behälter, die in den 70er Jahren gelagert wurden, könne nicht völlig ausgeschlossen werden.
Die Gasbildung geht Lawrence zufolge auf die Zersetzung organischer Substanzen zurück, die bei der Atomwaffenproduktion in Hanford zusammen mit nuklearen Abfällen entstehen. Die mögliche Gefahr einer Explosion der Tanks war bei einer Studie der Firma Westinghouse Hanford festgestellt worden.
„Der schlimmste denkbare Fall ist, daß die Kuppel (der Endlagerungsstätte) bei einer etwaigen Explosion zusammenbricht und Radioaktivität in die Luft gelangt“, sagte Lawrence. Eine absolute Garantie, daß dies nicht geschehen werde, könne er nicht geben. Die Behälterwände sind mit einem rund einen halben Meter dickem Stahl- und Betonmantel verstärkt. Die Tanks sind ferner mit einer bis zu 2,40 Meter dicken Erdschicht bedeckt.
Im vergangenen Jahr berichtete die sowjetische Nachrichtenagentur 'Tass‘, 1957 seien in der UdSSR Behälter mit Atomabfall explodiert. 10.000 Menschen seien damals evakuiert worden. In anderen Berichten hieß es, damals habe es Hunderte von Todesopfern gegeben.
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