piwik no script img

„Bankrotterklärung“ der DDR-Grünen

Wut und Empörung bei der AL in West-Berlin hat der Beschluß der DDR-Grünen ausgelöst, den Unabhängigen Frauenverband (UFV) keinen Platz in der Volkskammer zu gewähren (die taz berichtete). Stinksauer zeigte sich gestern der Frauen- und Lesbenbereich der AL: „Politisch gesehen ist diese Entscheidung eine Bankrotterklärung der Grünen Partei in der DDR. Sie ist nicht nur bezeichnend für das reale Herrschaftsverhältnis zwischen den Geschlechtern, sondern widerspricht auch den im Wahlprogramm der Grünen formulierten Ansprüchen, wie beispielsweise die Repräsentanz von Frauen in Entscheidungsstellen von Politik und Gesellschaft zu stärken.“ Geradezu „zynisch“, heißt es in der Erklärung weiter, sei es, diesen Anspruch nun dadurch „einzulösen“, indem man den Kandidatinnen des UFV nun Mitarbeiterinnenstellen anbiete. Auch Frauensenatorin Anne Klein appellierte in diesem Sinne gestern noch einmal an die Grüne Partei in Ost-Berlin.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen