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Erholung in Tokio

 ■ McCASH FLOWS ORAKEL

Seit Jahresbeginn hat der Aktien-Index der Börse am Kabuto Cho in Tokio um 20 Prozent abgespeckt. Gleichzeitig fiel die Währung im Land der aufgehenden Sonne im Vergleich zum US -Dollar um fast ein Viertel, und die Zinsen, vor kurzem noch die niedrigsten der Welt, kletterten deutlich nach oben. Dennoch sind sie im internationalen Vergleich noch relativ bescheiden, so daß man in Japan mit weiteren Diskontsatzerhöhungen rechnet. Trotz dieser allgemein trüben Aussichten konnte der Nikkei-Index zum Wochenbeginn einmal wieder die andere Richtung einschlagen und sogar den zweitgrößten Sprung seiner Geschichte vollführen: Das Aktienbarometer kletterte am Montag um 1.468 Punkte (fast fünf Prozent) nach oben. Ist damit die Baisse in Japan beendet? Die Fernostexperten sind da skeptisch, die Erholung wird nicht als Einstiegssignal in den japanischen Markt gewertet, sondern eher als kosmetische Operation: Am 31. März endet das japanische Geschäftsjahr, und da hätten sich institutionelle Anleger kurz vor Ultimo zu günstigen Kursen eben noch einmal eingedeckt. Beziehungsweise die Kurse jetzt künstlich nach oben gezogen, um noch vor dem 31. März größere Aktienpakete zu halbwegs guten Kursen verkaufen zu können, etwa Investmentfonds, die zum Jahresende auslaufen und ihre Aktien-Bestände verkaufen müssen. Dies will man zum Zwecke einer guten Performance eben nicht zu absoluten Tiefstkursen tun. Die Lage an der von der Marktkapitalisierung gesehen größten Börse der Welt ist also einigermaßen undurchsichtig. Zumal zu Wochenbeginn das Gerücht die Runde machte, daß die Japaner den massiven Börsenaufschwung mit großen Goldverkäufen finanziert haben. So jedenfall wird der Kurssturz am Goldmarkt erklärt, der am Montag über sechs Prozent nach unten rutschte. Am Freitag kostete die Unze Feingold noch 393 Dollar, am Montag sollen etwa zwei Millionen Unzen auf den Markt geworfen worden sein - am Nachmittag wurde der Kurs bei 370 Dollar gefixt, gestern früh lag er bereits bei 367 Dollar.

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