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Rot-Grün flirten wieder

■ Rot-grüne Koalition will wieder „enger zusammenarbeiten“ - nachdem „Stil und Atmosphäre“ besprochen wurden / Jetzt gemeinsame Deutschlandpolitik?

Die rot-grüne Koalition in Berlin will sich nach den Spannungen in der letzten Zeit auf gemeinsame Positionen besonders in der Deutschland- und Sozialpolitik verständigen. Die Fraktionsvorstände der SPD und der AL vereinbarten gestern, daß über die vor mehr als einem Jahr geschlossene Koalitionsvereinbarung hinaus Schwerpunkte für die künftige Politik formuliert werden sollen. Der Koalitionsausschuß beider Parteien wird voraussichtlich am Mittwoch nächster Woche zusammentreten.

SPD-Fraktionschef Dietmar Staffelt sagte nach dem Gespräch im Rathaus Schöneberg, trotz der „atmosphärischen Störungen“ sei die Koalition nach seiner Meinung in der Lage, die anstehenden Probleme vernünftig zu lösen. In der durch die deutschlandpolitische Entwicklung entstandenen Hektik in den vergangenen Wochen sei die Verständigung zwischen SPD und AL nicht mehr so gewesen wie in den ersten Monaten nach der Koalitionsbildung. Deshalb wollten beide enger als bisher, besonders in den Fragen der Deutschland- und Berlinpolitik, zusammenarbeiten.

Die AL-Fraktionsvorsitzende Renate Künast sagte, es sei wichtig gewesen, daß man sich bei dem Gespräch über „Stil und Atmosphäre“ ausgetauscht habe. Die AL halte es für notwendig, daß vor allem in der Sozial- und Deutschlandpolitik Vorstellungen abgestimmt werden. Ihre Partei werde dazu Konzeptionen entwickeln und danach feststellen, ob es gemeinsame Positionen mit der SPD gebe, oder „Abgrenzungen vornehmen“.

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