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taz gegen Ökologie??

■ Betr.:Taz-Artikel vom 20.03.1990 unter der Rubrik „Hintergrund Bremen“, Titel: Alles im (giftfreien) Lack

Die taz gegen ökologisches Bauen? Das kann doch wohl höchstens die Ansicht der Redaktion Bremen sein. Man muß sich fragen, ob eine relativ dumme, journalistische Profiliersucht, unter dem Motto „Leichen pflastern ihren Weg“ betrieben, der Verantwortung gerecht werden kann, die gerade die Medien angesichts der zu leistenden Stadtentwicklung haben. Der Herr Markus Daschner, Autor oben bezeichneter Ökoglosse, war mit Informationen so gut versorgt, daß es schwer verständlich ist, wieso er statt Fakten aus dem Siedlungskonzept Ökomohrrüben und naturtrüben Apfelsaft diskutiert, von denen in unserem Papier nirgens die Rede ist. Wir haben zunächst andere Probleme! Wenn er dann nach der genüßlich verdummenden Einleitung endlich Fakten darstellt, macht er es so falsch, daß wir nur vermuten können, er hat das ihm zweifach zugesandte Konzept nicht gelesen. (Das erste hatte er „verbrasselt“). So heißt beispielsweise ökologisches Bauen keinesfalls „weiträumige Flächennutzung“, sondern im Gegenteil verdichtetes Bauen, um Landschaft zu erhalten.

Also verdichten ja, aber wohlgemerkt unter anderen Kriterien als in Osterholz-Tenever. Wir haben uns seinerzeit an dm orientiert, was der Ortsbeirat Horn-Lehe an Empfelungen für dieses Gebiet ausgesprochen hat, nämlich höchstens zweigeschossige Bauweise und eine sozial gemischte Struktur. Da wären wir gleich beim nächsten Punkt, der augenscheinlich von Herrn Daschner nicht nachvollzogen wurde, daß nämlich unser Genossenschaftsmodell gerade auch mittleren Einkommensschichten eine Baumöglichkeit eröffnen kann. Also kein „teures Ökobauen“, sondern im Rahmen von sozialen Förderungsmöglichkeiten. Wir sind allerdings dagegen, daß im Hollerland und anderen ähnlich attraktiven Siedlungsgebieten die High-tech Yuppies sich ihre Schneckenfressercottages bauen und für das letzte Drittel unserer Gesellschaft es dann heißt „ab nach Lüssum“ oder auf die „Grohndener Düne“. Vielleicht schafft Herr Daschner sich ein bißchen mehr Einblick in solche Probleme, bevor er sich an den Schreibcomputer setzt. Sonst bleibt ja noch die Anzeigenbearbeitung. Die Bremer Stadtentwicklung ist wahrhaftig nicht von ökologischen Projekten gepflastert. Wieso die Taz ein zur Disskussion gestelltes derart durch den Kakao zieht und nicht in eine ernsthafte Auseinandersetzung einsteigt, ist unklar. Wem will sie mit einem solchen Pamhplet dienen, das zwar unter der Rubrik „Hintergrund Bremen“ erscheint, Hintergründe aber eigentlich verschleiert? Liebe TAZler, das war mehr als daneben.

Die Gruppe Öko-Bau Sie lacht.

Sie lacht.

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