: Nach Modernes: Jetzt Aladin
■ Heftige Proteste im Hemelinger Beirat / Teile der SPD wollen Schließung um 1 Uhr prüfen lassen
Nachdem gestern im Modernes in der Neustadt erstmals die Freitags-Tanznacht ausgefallen ist, steht nun die nächste Bremer Discothek auf der Abschußliste: das Aladin in Hemelingen. Ermuntert von den öffentlichen Beschwerden gegen das Modernes, hatten sich schon auf der vorletzten Hemelinger Beiratssitzung AnwohnerInnen massiv beschwert: Disco-BesucherInnen parkten Autoeinfahrten zu, zögen bis zum frühen Morgen lärmend durch Hemelingen und pinkelten in die Vorgärten.
Um Lösungsmöglichkeiten zu finden, hatten die Aladin -BetreiberInnen schon am 4. März die AnwohnerInnen zu einem Kaffeeklatsch ein geladen, bei dem den 150 AnwohnerInnen weitreichende Lösungsvorschläge angeboten wurden, z.B. die nächtliche Sperrung der Gartenstraße für den Park -Suchverkehr und eine Verkehrsregelung durch den „Aladin -Service“.
Trotzdem: Auf der Beiratssitzung am Donnerstag entluden sich die aufgestauten Spannungen der Anwohnerschaft. Außer den MitarbeiterInnen des Aladin ging niemand positiv auf die Vorschläge ein. Ein Anwohner: „Und wer macht mir denn nachts die Schranke auf?“
Die Bürgerschaftsabgeordnete Gisela Fröhlich und die Beiratsvertreterin Löhmann, beide SPD, heizten die Stimmung noch weiter an. Löhmann. „Die Bemühungen in der Vergangenheit haben auch nicht gefruchtet!“ Gisela Fröhlich forderte die Prüfung einer Schließzeit um 1 Uhr nachts. Tumultartige Proteste erntete Polizeirevierleiter Horn, der dem Aladin nichts vorzuwerfen hatte. Es gebe in letzter Zeit keine Beschwerden über Ruhestörungen oder Anzeigen gegen Sachbeschädigungen - außer zwei Anzeigen vom Ortsamt gegenüber dem Aladin.
Lediglich Frau Rosenthal von
den Grünen, setzte sich für den Fortbestand des Aladin ein, weil es für Jugendliche ein wichtiger Anlaufpunkt sei. Gegen 23.30
Uhr wurde das Problem Aladin in die Ausschüße Verkehr und Bauwesen verwiesen.
mk
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