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Olga Sedakowa: Zeilen auf den Tod eines Kätzchens

Olga Sedakowa

Zeilen auf den Tod eines Kätzchens

(...)

Wenn sie aber kämen mit Schmerz und Wut!

die sie uns ins Auge werfen wie splitterndes Glas

und im gleichen Moment echte Tränen

sie fortschwemmen würden!

Komm, steh auf. Undenkbar ist es, im Geiste

auf dem Gesicht zu liegen, sich mit gar nichts zu stützen,

nichts zu sein, zu bröckeln wie Muskovit

zu fallen wie schäumendes Wasser...

Milchstraßen? Kätzchen? Wasserfall?

Verstreute Schätze im Staub!

Aber irgendetwas schmerzt doch. Armseliger Weg

der irgendwohin verschwindet eidechsengleich

zwischen Steinen, die - vielleicht - großartig sind,

unschätzbar, wunderbar... Nur wir müssen ein Bild

in ihnen haben, sichtbar wie Schnee.

Es ist die Wiege, die jeden wiegt.

Das Lebendige lebt im tiefsten aller Träume,

in Vergessenheit, Zerstreuung, am Grunde

irgendeines Schiffes: nicht Geist und nicht Fleisch,

aber die Fasern deiner Wunder, Herr.

Es ist Beichte, eines, das mit Dir spricht und Dir zuhört.

Es ist der strömende Regen des Gewissens.

Es ist in Deinen Armen eingeschlafen

beim Lärm des Wassers auf lärmigen Dächern.

Die Zukunft ist nichts, ist wie ein Sieb.

Fürchte und beklage dich nicht: da ist nichts,

was immer geschieht, es wird keine Tränen mehr geben.

Alles, was übrigbleibt, ist leer wie arktischer

Frost. Und es schloß von allein seine Augen

und umrundete eilig den kleinen Hügel des Todes

und war wieder auf dem Weg, als ob es gesehen hätte, was es

Mein Blick gleitet ab in sein Fell wie in einen Riß.(wollte...

Alles geht vorbei. Und alles fliegt wie Schnee

die falsche Seite des Blickes, die Membrane der Lider,

der Stoff eines leeren Traumes

oder eines erschöpften kleinen Wesens

es macht nichts. Alles entschüpft meinen Händen

an ihren Bildern und Stufen hinab

alles rollt wie ein dunkler Ball

und entfaltet das Feuer deines Namens.

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