: DDR-Wohnungen zu 20 Prozent rott
Köln (ap) - Die Sanierung des Wohnungsbestandes in der DDR und die Angleichung der Wohnungsgrößen an westdeutsches Niveau wird nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft zwischen 200 und 300 Milliarden Mark kosten. In einer gestern in Köln veröffentlichten Untersuchung betonten die Wirtschaftsforscher, rund 20 Prozent der Wohnungen in der DDR gälten als „nicht mehr bewohnbar“. Selbst bei vielen Neubauwohnungen der letzten Jahrzehnte sei die Bausubstanz schlecht. In fast der Hälfte von ihnen werde aufsteigende Feuchtigkeit registriert. Rein rechnerisch sei die Ausstattung der DDR mit Wohnraum „durchaus eindrucksvoll“, betonten die Forscher. „Je Kopf gerechnet ist der Wohnungsbestand in der DDR sogar größer als in der Bundesrepublik“, heißt es im Gutachten. Dies werde jedoch durch den schlechten Zustand der Wohnungen ins Gegenteil verkehrt. Rund 91 Millionen Quadratmeter Wohnraum gälten als unbewohnbar. Auch die Neubauten genügten „keinesfalls westlichen Qualitätsstandards“. Insgesamt summiere sich der Neu- und Erweiterungsbedarf auf 231 Millionen Quadratratmeter Wohnraum, errechneten die Forscher. Jeder DDR-Bürger verfügt der Studie zufolge über durchschnittlich 27 Quadratmeter Wohnfläche gegenüber 35 Qadratmetern bei Bundesbürgern.
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