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SPÄTE HUMMELN

■ Nachschlag für Vereinigungskultur

Vom Nachtragshaushalts-Kuchen 1990 darf sich die Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten zwei Millionen DM herausschneiden, vorgesehen für Projekte „im deutsch-deutschen Kulturaustausch“. Davon gehen 400.000 DM an die „seit Öffnung der Mauer besonders belasteten Bezirke in Berlin (West)“ für dezentrale Kulturarbeit und für die Förderung der Zusammenarbeit mit bezirklichen Kultureinrichtungen in Berlin (Ost). Die Bezirke dürfen ab sofort entsprechende Projekte benennen. Weitere 100.000 DM (noch einmal soviel trägt das Bundesministerium für Innerdeutsche Beziehungen) werden für eine gemeinsame Ausstellung des Museums für Naturkunde (Ost) und des Förderkreises der Naturwissenschaftlichen Museen Berlins e.V. (West) mit dem grenzüberschreitenden Titel Bienen Hummeln - Imkerei aufgewendet.

Insgesamt 655.000 DM darf die Musik vergeigen für die Betreuung von Laienmusik-Ensembles der DDR, die Teilnahme von DDR-Musikgruppen an Veranstaltungen des Landesmusikrats, die Einrichtung einer Informations- und Koordinationsstelle beim Berliner Sängerbund, die Einrichtung einer ständigen Chorkonferenz und eines jährlichen Chortreffs (Fort- und Weiterbildung von Chorleitern in Form eines Workshops) und die Gründung einer deutsch-deutschen Jugend-Big-Band. Außerdem soll von dem Geld ein Almanach für den Bereich der E-Musik erstellt und das Handbuch Rock-City um die Ost -Berliner Rockszene aufgeostelt werden, ebenso der doppeldeutsch veranstaltete nächste Wettbewerb Berlin Rock News.

Was die Bildende Kunst betrifft, werden 62.000 DM in die Plakatwerbung für die Ausstellung Kunstszene Berlin (West) in Ost-Berlin gesteckt. Die Werkstätten des Kulturwerks erhalten zusätzliche Honorarmittel in Höhe von 92.000 DM, die Ausstellung der Verbände Bildender Kunst (West & Ost) Zweitakt (ab Dezember 1990) wird mit 110.000 D-Märkern bezuschußt. Damit auch nach Wegfall des Leidensdrucks im Osten weitergeschrieben wird, kriegen die Ost-Autoren 398.000 DM. Und schließlich wird noch das im März erschienene Sonderheft des Museums-Journals zu den Museen der DDR mit rund 100.000 DM nachgepolstert.

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