: Pamperswindeln zurück zur Natur
■ Rein in die Rotte-Box - rauf auf den Kompost
Bunsenbrenner
Voll in die Hose geht die Entsorgung beim Procter&Gamble -Konzern. Der Hersteller diverser umweltbelastender Reinigungs- und Waschmittel zeigt sich im Lahn-Dill-Kreis ganz von seiner Schokoladenseite. Partiell schokoladenfarben ist auch der Gegenstand, um den es geht: versch... Baby -Höschen-Windeln. Sie sollen ab Frühlingsanfang gemeinsam mit Küchen- und Gartenabfällen kompostiert werden.
Der Konzern und Pampers-Multi freut sich über das große Interesse der Bevölkerung an dem Pilotprojekt. 1.000 Eltern hatte er als Zulieferer der stinkenden Fracht anvisiert, doch mehr als 4.000 Pamperseltern kamen und brachten ihre gesammelten Altlasten. Da im Lahn-Dill-Kreis seit 1.1. 1988 exakt 5.182 Babies das Licht der Welt erblickten, war die Beteiligung an der Pampersentsorgung bei 75 Prozent.
Die gebrauchten Windeln werden zusammen mit Kartoffelschalen, Kaffeesatz, Speiseresten und Gartenabfällen „grob zerkleinert und acht Tage lang in einer Rotte-Box bei optimaler Temperatur (bis zu 70 Grad), Luftzufuhr und Feuchtigkeit kompostiert und hygienisiert“. Hieran schließt sich „eine mehrwöchige Kompostierung auf sogenannten Mieten im Freien an“. Die Polyethylen-Rückseite der Windel wird nach der Vorkompostierung herausgesiebt. Die ersten Proben aus dem Kompostierungsversuch seien „vielversprechend“, hieß es. Im Herbst wird die endgültige Schiet-Windel-Bilanz gezogen.
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