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Kamellen, Früchtchen und Wölfe

■ Welche Musik sich hören läßt, wann und auch warum

Das Pumpwerk in Bremerhaven wird umgebaut. Seit November schon, aber für die Organisatoren dieses florierenden Kulturzentrums ist das kein Grund, Pause zu machen. Kurzerhand hat man die geplanten Kulturveranstaltungen ausgelagert und führt sie mit anderen Kultureinrichtungen gemeinsam durch.

So findet man zum Beispiel heute abend in der Stadthalle der Seestadt unter dem Logo „IGS-Musical“ eine Showproduktion der Gesamtschule statt, die dritte bereits; und glaubt man der Ankündigung, so haben sich die SchülerInnen mit ihren ersten beiden Programmen schon einen respektablen Kreis von Hard-Core-Fans erspielt. Take Off ist der Titel der neuen Story, und es geht um „Kandidaten, Showmaster, Macher, Macker, Jongleure...und unendliches Glück, vor allem aber satt: Musik.“

Am Sonntag dann, im Wilhelmshavener Stadttheater, spinnt Hans Dieter Hüsch seine „Feinen Komödien - Feine Tragödien“ (morgen ist er übrigens in der Bremer Schauburg zu sehen) - und am 6. Mai zeigt der Ex-Nurejew -Partner Robert Small, ebenfalls im Wilhelmshavener Stadttheater, zum zweiten Mal seine solistischen Ausdruckstänze.

In Bremen läuft derweil eine ausnahmsweise mal recht ausgewogene Mischung aus ollen Kamellen und mehr oder weniger frischen Früchtchen.

Das Modernes scheint sich mehr und mehr zu einer Hochburg des Reggae zu mausern. So kriegt es sich jedenfalls voll. Anfang dieses Monats war schon Gregory Isaacs zugegen, morgen folgen Misty in Roots und am 12. Mai gibts gar - ja!

-die ehrwürdigen Black Uhuru im Rahmen ihrer Tour „Over Europe“. Dazwischen, am 30. April, Rythm & Blues vom Feinsten mit Edgar Winter und Rick Derringer; am 5. Mai ein bißchen Hip-Hop mit Lee „Scratch“ Perry & The Revolution und am 13. Mai zeitgenössischen Gitarrenpop mit den Smithereens

-wenns denn schon für die „Smiths“ weiland nie gereicht hat.

Reichen tut es dem Modernes inzwischen für einen Herrn namens Lee Clayton, der immer noch auf seinem legendären Album „Naked Child“ und speziell auf einem vor langer Zeit mal hip gewesenen Song namens „I ride alone“ herumreitet. Ich persönlich halte den zuweilen penetrant Einsamen Wolf für eine Nullnummer, als Songschreiber wie auch als Sänger, aber will das wer wissen? Für alle, die die Verbindung zwischen Texas und L.A. für die einzig relevante Linie der populären Musik halten, ist der 22. Mai jedenfalls ein wichtiges Datum.

Das Maizelt hat diesmal vor allem was für die Beer Brothers: Zeltinger am 27. April und Das Dritte Ohr am 28. April. Ohren zu und durch.

ra

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