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Hongkong soll Boat people abschieben

Dublin (taz) - China hat die britische Regierung aufgefordert, die „zwangsweise Repatriierung“ der vietnamesischen Flüchtlinge in Hongkong sofort wieder aufzunehmen. Beijing will „das Problem“ bis 1997 erledigt sehen, wenn die britische Kronkolonie an China übergeben wird. Großbritannien hatte im vergangenen Dezember mit einer äußerst gewalttätigen Aktion 51 „Boat people“ deportiert und war dafür vor allem von den USA scharf kritisiert worden. Seitdem wurden nur noch „Freiwillige“ zurückgeschickt. Am Freitag stürmten über 1.000 Polizisten in Kampfausrüstung das Internierungslager Whitehead, wo 22.000 VietnamesInnen unter unmenschlichen Bedingungen zusammengepfercht sind. Während der elfstündigen Operation wurden angeblich 2.500 Waffen beschlagnahmt und 180 „Aufsässige“ isoliert. Laut Polizei sollte die Aktion den Boat people „law and order“ beibringen. In den letzten Monaten ist es aufgrund der hoffnungslosen Situation häufig zu Unruhen in den Lagern gekommen, wo die Flüchtlinge wie SchwerverbrecherInnen behandelt werden. Rechte Politiker in Hongkong forderten am Wochenende sogar den Einsatz der britischen Armee.

Ralf Sotscheck

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