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Kampfhunde - eine Darwinscher Alptraum

■ Forderung nach Zuchtverbot von Kampfhunden wird immer lauter / Öffentlichkeit in Bundesrepublik, Großbritannien und Niederlanden über tödliche Angriffe von Pitbull-Terriern und Rottweilern empört / Gesetzesinitiative von Nordrhein-Westfalen

Amsterdam (ap) - Nach vermehrten tödlichen Angriffen von Kampfhunden auf Menschen in der letzten Zeit sind die Rufe nach einem Verbot der Zucht und Haltung solcher Bestien nicht nur in der BRD, sondern auch in den Niederlanden und in Großbritannien lauter geworden.

Im April wurde die niederländische Öffentlichkeit durch den Tod des Kleinkindes Jack Vrielink aufgeschreckt, das von einem PitbullTerrier mit dem Namen „Killer“ vor den Augen seiner Familie zerrissen wurde. Es handelte sich bereits um das zweite Kind, das binnen drei Monate in den Niederlanden von einem Kampfhund angefallen und tödlich verletzt worden war. Jacks Vater, zugleich Besitzer des Tieres, hatte mit Hilfe des Kampfhundes zuvor einmal versucht, einen Menschen zu töten. Er sitzt nun hinter Gittern. Nach den beiden tödlichen Vorfällen sagte die Regierung in Den Haag zu, gesetzliche Schritte gegen die Zucht und den Verkauf von Kampfhunden zu prüfen.

Liebhaber von Rottweilern und Pitbull-Terriern sagen, die Tiere seien nicht von Natur aus brutal, sondern würden von ihren Besitzern erst zu gefährlichen Tieren gemacht. Die Aggressivität der Hunde werde vielerorts als zusätzlicher Schutz oder als Statussymbol angesehen. Unterdessen versuchen einige Züchter durch die Kreuzung diverser Kampfhundearten immer aggressivere und furchterregendere Hunde zu ziehen. Die sogenannten „Bandogs“ wurden zuletzt von der königlich-britischen Tierschutzgesellschaft als „Darwinsche Alpträume“ bezeichnet. Im März hatte Innenminister David Waddington ein Verbot der „Bandogs“ nicht ausgeschlossen. Ein Sprecher des niederländischen Landwirtschaftsministeriums sagte, diese neue Hundeart sei brutaler als alles, was bisher bekannt sei. In den Niederlanden wurde am 1. März ein Gesetz verabschiedet, das es Besitzern von Pitbull-Terriern zur Pflicht macht, die Hunde an der Leine zu führen. Ein Verbot von Pitbull -Terriern und „Bandogs“ ist problematisch, weil beide keine reinrassigen Hundearten und deshalb wissenschaftlich nicht exakt zu bestimmen sind.

Auch in der BRD wird über Kampfhunde verstärkt diskutiert. Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Schnoor sagte vergangene Woche, die Zucht und der Verkauf der Hunde stelle eine „Vorbereitung zur Körperverletzung und möglicherweise Totschlag dar“. Er forderte ein Zuchtverbot für „tierische Kampfmaschinen“. Schnoor hat die Prüfung entsprechender juristischer Schritte angeordnet.

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