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VEB-Direktor: Vorwürfe zeugen von Unkenntnis

■ Ostberliner Wasserwerke sauer über SPD-Vorwürfe wegen Bildung einer Aktiengesellschaft nach westdeutschem Vorbild

Ost-Berlin. Als „übel“ und von Unkenntnis zeugend hat gestern der Betriebsdirektor der Ostberliner VEB Wasserversorgung und Abwasserbehandlung (WAB), Stefan Schleusing, Vorwürfe der SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung empört zurückgewiesen, die Ex -SED-Direktoren wollten sich durch die Umwandlung des bisher volkseigenen Betriebes in eine Kapitalgesellschaft nur Pfründe sichern. In Papieren an die DDR-Treuhandanstalt zur Verwaltung des Volkseigentums seien vielmehr die Stadträte des Magistrats mit dem Oberbürgermeister an der Spitze als Mitglieder eines künftigen AG-Aufsichtsrates vorgeschlagen worden. Schließlich solle die Stadtregierung 100prozentiger Aktionär der geplanten Aktiengesellschaft sein, wie dies bei vielen westdeutschen Ver- und Entsorgungsbetrieben beispielsweise in Stuttgart, Nürnberg oder Düsseldorf der Fall sei.

Schleusing zufolge hat noch der ehemalige Ostberliner Oberbürgermeister Krack (SED/PDS) der Bildung einer Kapitalgesellschaft zugestimmt. Die Anfang März von der damaligen Modrow-Regierung erlassene Verordnung zur Umwandlung von volkseigenen Kombinaten, Betrieben und Einrichtungen in Kapitalgesellschaften lasse auch gar keine andere Alternative offen. Insofern, so der Noch-VEB -Direktor, laufe die Urabstimmung in der Belegschaft über die künftige Eigentumsform ihres Betriebes unter einer „falschen Fragestellung“. Wie gestern berichtet, wollen die Beschäftigten am liebsten unter das Dach eines städtischen Eigenbetriebes. Die erwähnte Modrow-Verordnung sehe eigentlich keine Urabstimmung, sondern lediglich eine „Stellungnahme der Belegschaft“ vor, erklärte Schleusing.

thok

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