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Nun ruht sie sanft

Prenzlauer Berg/Bonn. Die DDR hat die BRD doch noch unterwandert. Zwar nur als Leiche, aber immerhin mitten in der Hauptstadt Bonn. Der Initiator der Aktion, Friedhelm Lennartz, bekannt als „Pelle, der Clown“, das Büro für ungewöhnliche Maßnahmen und das Bündnis 90 haben ihren DDR -Beerdigungszug vorgestern in Bonn beendet.

In einer coladosenförmigen, mit harten Tausendern geschmückten Siegerurne sind die sterblichen Überreste der erst vor kurzem befreiten Republik in die Baugrube des Hauses der Geschichte zu Bonn bestattet worden. Beim Trauerakt wurde der Verfassungsentwurf des Runden Tisches dem Sarg entnommen. Dessen positive Entschlüsse sollen gemäß dem Prinzip Hoffnung in das „Neue Deutschland“ hinübergerettet werden. Der herbeigeeilte Direktor versprach, die Urne seiner Sammlung einzuverleiben. Die Bestatter forderten einen Ausstellungsplatz im Keller des Hauses. Kanzler Kohl entzog sich den Trauerfeierlichkeiten durch Verweilen innerhalb der Bannmeile. Ob aus Scham oder Freude, war nicht zu erfahren.

Torsten Preuß

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