: Streik brasilianischer Mercedes-Arbeiter
Berlin (taz) - Die Mercedes-Arbeiter im brasilianischen Zweigwerk Campinas befinden sich seit einer Woche im Streik. Sie fordern einen Inflationsausgleich von 150 Prozent, die Einrichtung einer Fabrikkomission und die 40-Stunden-Woche (bisher 44). Die Geschäftsführung von Mercedes/Brasilien zeigt sich unnachgibig und hat sich bislang geweigert, überhaupt zu verhandeln. Die Lohnforderung versucht, den durch die Hyperinflation bedingten Einkommensverlust wenigstens annähernd auszugleichen. In den Monaten vor Inkrafttreten des sog. Collor-Plans hatte die Inlation monatliche Spitzenwerte von 60 Prozent erreicht. Den härtesten Widerstand leistet Mercedes jedoch gegen die Forderung, eine Fabrikkomission zuzulassen. Seit fünf Jahren fordern die Beschäftigten in Campinas vergeblich, was der Konzern in seinem brasilianischen Hauptwerk in Sao Bernardo bereits zuläßt: die Wahl einer betriebsratsähnlichen Belegschaftsvertretung.
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