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Ecus für die Umweltzerstörung

Schnelltrassen zerstören Spaniens Natur  ■ E U R O M U F F E L

Mit ihren bergigen Gebieten, ihren Hochplateaus und steilen Tälern und einem trockenen und heißen Klima im Sommer und heftigen Regenfällen im Herbst ist die iberische Halbinsel sehr anfällig für Prozesse der Bodenerosion, wenn die schützende Vegetation angegriffen ist. Die traditionellen Anbaumethoden der Bauern und Viehzüchter haben diese Faktoren berücksichtigt, indem sie die natürlichen Vorkommen mit Bedacht nutzten und die typische immergrüne Vegetation der Berghänge des Mittelmeerraums erhielten. Diese stellte eine Garantie für den Erhalt von unterirdischen Wasservorräten dar und schützte den Boden vor Regen, Sonne und Wind.

Die mittelalterlichen Gemeindeordnungen und die alten spanischen Gesetze regelten diese Angelegenheit mit großer Sorgfalt. Das Ergebnis ist eine außergewöhnliche Vielfalt an Landschaften, Völkern und Kulturen, die sich bis zum heutigen Tag ungewöhnlich gut erhalten haben. Aus diesem Grund hat die europäische Tierwelt in der iberischen Halbinsel einen ihrer Hauptrückzugsgebiete. Hier leben noch immer Bären, Wölfe, Luchse und Otter, verschiedene Adler und Geierarten sowie die größten Bestände der Welt an Steppenvögeln. Hier überwintern hunderttausende Singvögel die kalten Monate. Arten wie der Kranich oder die Graugans sind von diesen Überwinterungsgebieten abhängig, um in Europa überleben zu können.

Diesen großen europäischen Kultur- und Naturschatz hatten die aktiven Umweltschützer Spaniens und Portugals zu schützen gehofft, wenn in diesen Ländern erst einmal die strengen EG-Gesetze angewandt werden würden. Doch zur Zeit ist er ernsthaft gefährdet. Investitionen von Tausenden Millionen Ecus in Straßen und Eisenbahnlinien für Hochgeschwindigkeitszüge, die ohne den mindesten Respekt für die Landschaft, die Fauna oder die traditionellen Anbaumethoden eingesetzt werden, schleifen die Berge und zerstören dabei Wälder, Täler und Flüsse. Neue Stauseen, die die Bewässerungsfläche vergrößern sollen, überfluten Dörfer und Täler. Das Versprühen von Insektiziden von Flugzeugen aus und der massive Einsatz chemischer Dünger verseuchen und versalzen weite Gebiete. Eine verfehlte Forstpolitik, die die Böden durch schweres Gerät zerstört, um für die Papier und Holzindustrie Kiefern und Eukalyptus anzupflanzen, zerstört die traditionelle Vieh- und Landwirtschaft. Die Wut der Bauern entlädt sich jeden Sommer in riesigen Waldbränden. All das führt zu einer gigantischen Erosion in einem immer trockeneren Land. Kann man ernsthaft die Zerstörung des amazonischen Regenwalds, die Verseuchung der Meere und den Treibhauseffekt anprangern, während im entwickelten und zivilisierten Europa weiterhin unser Kulturgut, unsere Natur und die Lebensform von Millionen Bürgern mit Füßen getreten wird? Eine energische Antwort ist dringend nötig.

Jesus Garzon

Der Autor ist Vorsitzender der Umweltschutzgruppe der Provinz Extremadura, „Cepa“, und ehemaliger Direktor des Umweltschutzreferats der Landesregierung von Extremadura.

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