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■ D I E A N D E R E N
Le Monde
Die sich abzeichnende Normalisierung zwischen Moskau und Seoul ist nach Meinung der linksunabhängigen französischen Zeitung ein Affront für Pjöngjang:
Bis auf weiteres ist der 38. Breitengrad, die Demarkationslinie zwischen den beiden Teilen Koreas, noch die letzte Grenze des Kalten Krieges. Wird die UdSSR wie anderswo in der Welt soweit gehen, ihre Waffenlieferungen an Pjöngjang zu reduzieren, das bei ihr 70 Prozent seiner Rüstungsgüter kauft? Es ist jedenfalls offensichtlich, daß der Archaismus des nordkoreanischen Regimes die Sowjetführer zunehmend irritiert. Die Moskauer Presse spart nicht mehr mit Sarkasmus gegenüber dem „großen Führer“ (...) Das Treffen von San Francisco ist ein Affront für Pjöngjang, das diesen übrigens sehr schlecht verdaut hat. (...) Das nordkoreanische Regime war nie so isoliert.
Mlada fronta
Die Prager Zeitung: Kopenhagen spricht mehr über Europa als über Menschenrechte
Mehr als über Menschenrechte wird in Kopenhagen über Europa gesprochen. Eduard Schewardnadse öffnete plötzlich seine Aktentasche und zog aus ihr die Erklärung über den Abzug aller sowjetischen Atomwaffen aus Mitteleuropa heraus. Dennoch wurde er nicht zum Held des Tages. James Baker, sein amerikanischer Kollege, legte einen attraktiven Neun-Punkte -Plan auf den Tisch, der Moskau den schwer genießbaren Brocken eines geeinten Deutschland in der Nato schmackhafter machen soll. Die Amerikaner sind bemüht, ... Moskau aus der doppelten Verwirrung zu helfen. Die eine kommt von der Erstarkung der Nato, zu der jetzt auch die DDR gekommen ist, und zum zweiten aus dem faktischen Zerfall des Warschauer Paktes, der völlig die strategische Situation ändert. ... Daß der Warschauer Pakt noch nicht ganz tot ist, das wird die Sowjetunion in Moskau, bei dem Pakt-Gipfel, versuchen zu erklären.
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