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Ungewißheit für Stahlkocher

■ Weiterhin herrscht Unklarheit über die Zukunft des Rheinhausener Krupp-Stahlwerks

Düsseldorf (taz) - Die Aussichten für den dauerhaften Weiterbetrieb des Krupp-Stahlwerkes in Duisburg-Rheinhausen bleiben weiterhin ungewiß. Bei einem „Informationsgespräch“ zwischen Krupp-Betriebsrat und Vorstandsvertretern unter Leitung des Krupp-Chefs Gerhard Cromme, sah sich die Vorstandriege am Dienstag außerstande eine definitive Aussage zu machen. Das endgültige Konzept soll in der 2.Juliwoche präsentiert werden.

Sicher ist, daß das Feuer in der Krupp-Stahlschmiede nur dann nicht erlischt, wenn dauerhafte Lieferverträge mit Partnern aus der DDR zustande kommen. Um die günstigsten Konditionen mit Westfirmen wird derzeit noch heftig gepokert. Letztendlich steht ein Großteil der nicht konkurrenzfähigen DDR-Rohstahlbasis zur Disposition. Während die Rheinhausener Stahlkocher von diesem Geschacher profitieren könnten, droht ihren Kollegen in der DDR die Arbeitslosigkeit. Gleichwohl macht es nach Einschätzung des Rheinhausener Betriebsrates Theo Steegmann „für uns keinen Sinn auf die Tonnage zu verzichten, denn es würde nichts helfen“. Einige der DDR-Betriebe seien so heruntergekommen, daß es auch nach Einschätzung der dort Beschäftigten aus betriebs- und volkswirtschaftlichen Überlegungen heraus unsinnig sei, dort weiterzumachen.

Ein scheinbar radikaler Kampf um jeden Arbeitsplatz sei in der DDR, wie auch in der BRD, „aussichtslos und falsch“. Es komme jetzt darauf an, daß der Abbau von Produktionsanlagen auf dem Niveau der 50er Jahre „Zug um Zug“ vom Aufbau neuer Arbeitsplätze begleitet werde.

J.S.

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